Rüstwagen-Schiene und drei Abrollbehälter in Dienst gestellt

Feuerwehr Stuttgart

16.12.2011, SSB übergibt neue Einsatzfahrzeuge an die Feuerwehr
Rüstwagen-Schiene und drei Abrollbehälter in Dienst gestellt

Am 14. Dezember 2011 übergab die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) neue Einsatzfahrzeuge an die Stuttgarter Feuerwehr. In Anwesenheit von Stuttgarts Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster und dem Leiter der Stuttgarter Feuerwehr, Dr. Frank Knödler, wurde damit das speziell für Rettungszwecke im Schienenbetrieb konzipierte Fahrzeugkonzept offiziell in die Obhut der Feuerwehr gestellt.

Ein sicherer Betrieb, so SSB-Vorstandssprecher Wolfgang Arnold, setze auch Vorkehrungen für andere Fälle voraus. Die SSB wolle die Helfer der Feuerwehr mit gutem und modernem Equipment auf neuestem Stand unterstützen. Dennoch, so Arnold, wolle er an dem Wunsch festhalten, die Fahrzeuge kämen nie zum Einsatz.

Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster verwies auf die Erwartungen der Bürger, aber auch der Fahrgäste an die Feuerwehr, in Unfallsituationen schnell, effizient und kompetent zu agieren. „Nur mit einer modernen Ausrüstung können Schäden und Schadensfolgen begrenzt und schnell behoben werden. Wichtig ist, dass unsere Feuerwehr für alle Einsatzlagen mit High-Tech-Material ausgerüstet ist. Der neue Rüstwagen ist ein Beleg dafür. Diese Ausrüstung ist bundesweit einmalig, ebenso wie das Rettungskonzept. Darauf können wir stolz sein. Mein Dank gilt der SSB.“

Feuerwehrchef Dr. Knödler freute sich, dass die beeindruckenden Ergebnisse einer erfolgreichen Entwicklungsarbeit von SSB, Branddirektion und Herstellern der Feuerwehrindustrie nunmehr ihrer Bestimmung übergeben werden können. Er dankte der SSB für diese Unterstützung: „Die über mehrere Jahre gereifte, moderne Technik wappnet die Feuerwehr Stuttgart für nicht zu vermeidende Einsatzlagen im Schienennetz der SSB und wird ihre Leistungsfähigkeit in diesen Fällen deutlich steigern“, lobte Dr. Knödler das neue – und zumindest europaweit einzigartige – Fahrzeugkonzept, das vier Fahrzeuge umfasst: einen Rüstwagen-Schiene, einen Abrollbehälter-Schiene und zwei Abrollbehälter-Lüftung.

Der neue Rüstwagen-Schiene ist ein Mercedes-Benz Actros 2546 L mit Euro 5-Motor und 476 PS. Der Sonderaufbau stammt von dem auf Feuerwehrfahrzeuge spezialisierten österreichischen Unternehmen Rosenbauer. Knapp 25 Tonnen wiegt dieses rund 10 Meter lange universale Hilfsfahrzeug, das über eine besonders leistungsfähige Ausrüstung für alle Unfälle im Schienenbetrieb, ob oberirdisch oder im Tunnel, ausgestattet ist. Rund 1 Million Euro investierte die SSB in den Rüstwagen-Schiene.

Das Fahrzeug ist ein Zweiwegefahrzeug: Er kann sowohl auf der Straße als auch auf allen Gleisen der SSB fahren. Seine Ausrüstung umfasst unter anderem neben hydraulischen Rettungsgeräten höchster Leistungsfähigkeit auch ein spezielles Hebesystem, um Stadtbahnen anheben und eingleisen zu können. Teil dieses Systems sind sieben hydraulische Heber, die jeweils bis zu 100 Tonnen Last anheben können. Der Abrollbehälter-Schiene verfügt ebenfalls über diese hydraulische Rettungs- und Gerätetechnik, aber auch über zusätzliche Sondertechnik, zum Beispiel für die Zahnradbahn „Zacke“.

Die beiden Abrollbehälter-Lüftung verfügen jeweils unter anderem über zehn tragbare Hochleistungslüfter und einen besonders leistungsfähigen Hochleistungslüfter auf Raupenfahrgestell, das so genannte LUF (Löschunterstützungsfahrzeug). Das LUF kann Treppen hinunter und hinauf fahren, aber auch auf einem speziellen System auf den SSB-Gleisen. Sein Lüfter kann maximal 155.000 m3 Luft pro Stunde mit 165 km/h Geschwindigkeit ausblasen, womit auch sehr große Tunnelbereiche schnell entrauchbar sind. Mit, aber auch ohne diesen „Orkan“ können auch pro Minute (!) bis zu 2.400 Liter Löschwasser oder bis 160 m3 Löschschaum zur Brandbekämpfung ausgebracht werden.

Neben diesen Fahrzeuge hat die SSB aber auch noch spezielle Langzeitatemschutzgeräte für die Feuerwehr beschafft, die bis zu vier Stunden Einsatz in Feuer und Rauch ermöglichen. Übliche Atemschutzgeräte der Feuerwehr sind „nur“ für eine 20-minütigen Einsatz ausgelegt.

Der neue Rüstwagen-Schiene ersetzt bei der Feuerwehr eine Zwischenlösung mit einem Lkw mit Ladebordwand, die seit der Ausmusterung des früheren Zweiwege-Unimogs seit einigen Jahren eingesetzt wurde. Allerdings hat das neue Fahrzeug eine deutlich leistungsfähigere Ausrüstung als die bisherigen Fahrzeuge.

Der Rüstwagen-Schiene und der Abrollbehälter-Schiene sind auf der Hauptfeuerwache 3 in Bad Cannstatt stationiert, die Abrollbehälter-Lüftung auf den Feuerwachen 2 West und 5 Filder.

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