Feuerwehr Stuttgart

Übung im Wagenburgtunnel

Übung im Wagenburgtunnel am 15.10.2014

Tunnelanlagen wie beispielsweise Straßentunnel oder Schienentunnel stellen für die Feuerwehren im Brandfall eine besondere Herausforderung dar. Die Einsatzkräfte müssen bei sehr starker Rauchentwicklung oft lange Anmarschwege bis zum eigentlichen Brandherd zurücklegen. Dabei sind die Einsatzkräfte sehr hohen Temperaturen ausgesetzt. Die persönliche Schutzausrüstung des Feuerwehrmannes wiegt über 30 kg! Brandeinsätze in Tunnelanlagen stellen die Einsatzkräfte daher vor besondere physische und psychische Belastungen.

Vorbeugende Brandschutzmaßnahmen sind in Tunnelanlagen sehr wichtig. Ohne vorbeugende bauliche Maßnahmen wie beispielweise Ventilatoren zur Entrauchung, Brandmeldeanlagen und Funkanlagen wäre eine erfolgreiche Brandbekämpfung nicht nur äußerst problematisch, sondern auch für die Einsatzkräfte höchst gefährlich. Die Branddirektion Stuttgart befindet sich daher in ständiger enger Abstimmung mit dem Tiefbauamt. Für die Tunnel in Stuttgart wurden gemeinsam spezielle Einsatzpläne zur konkreten Vorgehensweise erstellt. Diese Planungen müssen regelmäßig auf ihre Aktualität und eventuelle Optimierungspotenziale überprüft werden.

Um oben genannte Szenarien im Ernstfall zu beherrschen hat die Feuerwehr Stuttgart eine Übung im Wagenburgtunnel durchgeführt.
Angenommen wurde ein Frontalzusammenstoß von zwei PKW im Wagenburgtunnel. Ein PKW beginnt zu brennen, die Insassen können sich selbst befreien. Im zweiten PKW ist eine Person im Fahrzeug eingeklemmt und muss durch die Feuerwehr befreit werden.

Eine schnelle und zügige Brandbekämpfung sowie eine gezielte Menschenrettung wurde durchgeführt. Die Einsatzkräfte sind mit Erkundertrupps (2-Mann Trupps) und 4-Mann Stoßtrupps zeitgleich von beiden Portalen aus vorgegangen. Die Stoßtrupps sind mit sogenannten Regenerationsatemschutzgeräten eingesetzt worden. Diese Regenerationsgeräte mit einer Einsatzdauer von bis zu vier Stunden werden bei der Berufsfeuerwehr Stuttgart auf den Einsatzfahrzeugen mitgeführt und ermöglichen ein weites Vorgehen in großflächig verrauchte Tunnelanlagen.

Des Weiteren wurde die Chance einer solchen Tunnelübung genutzt mit dem LUF 60 (Lösch-Unterstützungs-Fahrzeug LUF60™ ) entsprechende Vorgehensweisen zu üben. Durch das ferngesteuerte Lösch-Unterstützungs-Fahrzeug LUF60™ wird es den Rettungsmannschaften ermöglicht, selbst unter den schwierigsten Umständen bis unmittelbar zum Brandherd vorzudringen. Aus bis zu 2.400 Liter Wasser/Min erzeugt ein „vernebelter Wasserstrahl“ Milliarden kleinste Wassertröpfchen auf eine Distanz von bis zu 60 Meter. Das Raupenfahrwerk erlaubt präzise Fahr- und Wendemanöver, eine besonders hohe Standfestigkeit sowie Rampen bis zu einem Neigungswinkel von ca. 30° überwinden.
Im realen Einsatz würde durch eine rechnergestützte baulich vorhandene Tunnelbelüftung der Tunnel rauchfrei gehalten werden. Das LUF würde diese Maßnahmen nur bei nicht ausreichenden Belüftungsmaßnahmen unterstützen.

Die Möglichkeiten für solche Übungen unter annähernd realen Bedingungen sind sehr selten für die Berufsfeuerwehr Stuttgart. Die Machbarkeit ist der guten Zusammenarbeit mit dem Tiefbauamt sowie der Polizei mit zu verdanken.

An der Übung haben die Löschzüge der Feuerwachen 1 und 2 (jeweils 4 Einsatzfahrzeuge und je 12 Einsatzkräfte), Sonderfahrzeuge der Feuerwache 1 und 2 sowie der Einsatzführungsdienst (Direktionsdienst) teilgenommen.

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