Feuerwehr Stuttgart

02.02.2009, 20:16 Uhr

Brandmeldealarm, Stuttgart-Mitte, Eberhardstraße

BMA mit Hilfeleistung

Brandmelderalarm in einem Warenhaus mit anschließendem Hilfeleistungseinsatz

Bei der Erkundung eines Brandmelderalarmes in einem Warenhaus stellte sicht heraus, dass die Auslösung von mehreren Rauchmeldern durch intensiven Wasserdampf im 2.Untergeschoss erfolgte.
Der Wasserdampf stammte von heißem Wasser aus einer gebrochenen Fernwärmeleitung in einer Heizzentrale. Die Austrittsstelle konnte von der Feuerwehr nicht mehr lokalisiert werden, da bei der Erkundung eine massive Heißwasserausbreitung (bis zu 100 Grad Celsius) im Flur zu verzeichnen war. Das Wasser floss in angrenzende Lagerräume und über den Aufzugsschacht in das
3. Untergeschoss.
Die gebäudeinternen Abflusssysteme konnten die anfallende Wassermenge nicht mehr wegfördern, so dass in den Untergeschossen der Wasserspiegel ständig anstieg.

Die Feuerwehr wurde vom Warenhausbetreiber in einem Hilfeersuchen gebeten den rasant fortschreitenden Wasserschaden zu bekämpfen.
Nachdem durch die Erkundung sichergestellt war, dass keine Personen gefährdet sind wurde mit Elektrotauchpumpen begonnen das Wasser abzupumpen.
Durch den großen Höhenunterschied bis zum Straßenniveau war die Effizienz der Elektrotauchpumpen begrenzt.
Unterstützt durch die Freiwillige Feuerwehr Zazenhausen mit 2 Löschfahrzeugen wurde mit Hilfe einer Tragkraftspritze das Wasser von einem mobilen Auffangbehälter im 3. Unterschoss durch das Treppenhaus ins Freie gepumpt.
Durch die entstehenden Abgase der Motorpumpe konnte im Gebäude nur noch mit Atemschutzgeräten gearbeitet werden. Dazu musste die Atemschutzlogistik nachgefordert werden. Eine Kontrolle des Gebäudes auf anfallendes Kohlenmonoxid musste zeitgleich zu den Abpumparbeiten ständig durchgeführt werden, um Personengefährdungen auszuschließen.
Der weitere Wasseraustritt an der Leckagestelle wurde von einem Energieversorgungsunternehmen durch Abdrehen der Zuleitungen im Straßenbereich gestoppt.
Auf diese Weise mussten mehr als 50m³ Wasser aus den Untergeschossen unter erschwerten Bedingungen (Atemschutzeinsatz, enorme Raumaufheizung auf mehr als 50Grad Celsius) gefördert werden.