Feuer- und Rettungswache 5 Filder

Feuerwehr Stuttgart

26.04.2019 - Neues Domizil beschlossen
Feuer- und Rettungswache 5 Filder

Der Baubeschluss für den Neubau der Feuer- und Rettungswache 5 ist erteilt.

Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung vom 11. April dem seit langem geplanten Neubau der Feuer- und Rettungswache 5 Filder in der Sigmaringer Straße 115 in Möhringen zugestimmt.

Die derzeitige Feuer- und Rettungswache im Bruno-Jacoby-Weg 5 in Degerloch ist seit längerer Zeit stark sanierungsbedürftig, die Raumsituation dort beengt und schwierig. Ein Neubau am heutigen Standort im Industriegebiet Tränke hätte im laufenden Betrieb stattfinden müssen, die Kosten wären noch höher ausgefallen.

Auf der geplanten Teilfläche des ehemaligen Hansa-Areals in Möhringen, das wegen der einstigen Industrienutzung massiv kontaminiert war und saniert werden musste, kann der Neubau die erforderlichen Büro-, Verwaltungs- und Lagerflächen gut aufnehmen. Die neue Wache soll dann letztendlich das alte Domizil ersetzen.

Nach nunmehr drei Jahren Planungszeit soll im 2. Quartal 2019 der Spatenstich für die neue Feuer- und Rettungswache stattfinden.

Die seit 1966 in Betrieb befindliche Feuer- und Rettungswache 5 wird somit durch einen funktionellen Neubau mit 9.121 m² Nutzfläche ersetzt.

Der Neubau, welcher 2021 in Betrieb genommen werden soll, beheimatet dann einen Löschzug der Berufsfeuerwehr mit den Sonderfunktionen Höhenrettung, einem Teil der Hilfeleistungskomponente Rüstzug (Kranwagen und Abrollbehälter Anschlagmittel) plus diverse andere Abrollbehälter und den Rettungsdienst der Berufsfeuerwehr. Darüber hinaus wird die freiwillige Feuerwehr Abteilung Logistik am neuen Standort integriert. Als externer Nutzer zieht der Landesfeuerwehrverband Baden-Württemberg ein.

Städtebauliche Situation

Das Grundstück für den Neubau der Feuer- und Rettungswache 5 liegt im Bereich des Hansa-Areals an der Sigmaringer Straße im Südwesten Stuttgarts.

Städtebaulich formuliert der Entwurf ein ringförmiges, kompaktes Gebäudevolumen, dessen einzelne Funktionseinheiten sich um einen zentralen Innenhof gruppieren.

Durch Varianz in der Geschossigkeit sowie durch die Ausbildung von Rücksprüngen wird der Baukörper in seinen Fluchten gegliedert. Die fugenartig ausgebildeten Verbindungen ermöglichen Blickbeziehungen zwischen Innenräumen und der Umgebung, dienen der Orientierung im Gebäude und bieten die Möglichkeit der Einbindung der öffentlichen Außenräume und Sportstätten.

Im Bereich der Sigmaringer Straße fungiert eine Auskragung der Obergeschosse als Vordach der dort angesiedelten Ausfahrten der Fahrzeughallen. Die in diesem Bereich höher geschossige Raumkante des Baukörpers setzt einen städtebaulichen Akzent in der heterogenen Umgebungsbebauung und verweist gleichzeitig auf den Richtung Nordosten folgenden fußläufigen Haupteingang.

Zur nördlich angeordneten Wohnbebauung sowie zu dem dort angesiedelten Grünzug tritt der Baukörper dagegen mit einer niedrigeren Geschossigkeit in Erscheinung. Der Baukörper schirmt die zukünftige Wohnbebauung vor Schallemissionen ab.

Innere Organisation

Die Funktionen der Feuer- und Rettungswache werden auf vier miteinander verbundene Gebäudeabschnitte aufgeteilt.

Im Bereich des südlichen, zur Sigmaringer Straße ausgerichteten Gebäudeflügels (Bauteil A), werden die Fahrzeughallen für die Feuerwehr und den Rettungsdienst angeordnet. In den darüber liegenden Geschossen sind die Bereitschafts-, Aufenthalts- und Büroräume angesiedelt. Diese werden jeweils durch eine Mittelflurspange erschlossen, die durch zentrale Lichthöfe gegliedert und mit Tageslicht versorgt wird.

Der östliche Gebäudeflügel (Bauteil B) nimmt im Erdgeschoss die Werkstätten und Waschhallen auf. In den Obergeschossen werden Fitness- und Gymnastikräume sowie diverse Lager-, Technik- und zum Innenhof hin orientierte Büroräume angeordnet.

Im Bereich des nördlichen Gebäudeflügels (Bauteil C) finden erdgeschossig die Fahrzeughallen und Lagerräume des Katastrophenschutzes Platz. Die Unterbringung des ruhenden Verkehrs wird als oberirdische Parkgarage im 1. OG realisiert.

Der nach Osten ausgerichtete Gebäudeflügel des Gebäudes (Bauteil D) beherbergt im EG den Empfang und die Besucherräume sowie innenhofseitig die Fahrzeughallen der Höhenrettung. Die Obergeschosse bieten Platz für den Landesfeuerwehrverband, die freiwillige Feuerwehr sowie für diverse Besprechungsräume. Auch hier sorgen hofartige Gebäudeeinschnitte für ausreichend Tageslicht im Bereich der dreibündig konzipierten Erschließung.

Material- und Konstruktion

In Bezug auf Material und Konstruktion wurde ein der Nutzungsintensität angemessenes Gestaltungskonzept gewählt.

Die Vormauerung der Fassaden mit Klinker stellt Bezüge zum Bautypus Industriebau her und bietet den Vorteil einer robusten Oberfläche sowie der natürlichen Alterung. Der Fensterflächenanteil von ca. 50 % führt zu einer ausreichenden Tageslichtversorgung und lässt ein ausgeglichenes Verhältnis von winterlichem Energieeintrag und sommerlichem Wärmeschutz erwarten. Für die Verschattung der Räume ist ein außenliegender Sonnenschutz geplant.

Im Bereich der Hallen und Werkbereiche wird durch die Verwendung dauerhafter Materialien ein Werkstattcharakter erzeugt, der sich in den hochwertigeren Aufenthaltsbereichen durch den Einsatz von natürlichen Ausbaumaterialien veredeln lässt. Als warmer Kontrast zu den Sichtbetonoberflächen kommen natürliche Holzoberflächen in den Ausbauelementen (Einbauschränke, Türen, Geländer) zum Einsatz, während die Sanitärbereiche farbig beschichtet sind.

Haustechnische Installationen können in den Hallen offen geführt werden. Im Bereich der Aufenthaltsräume sollen sie weitest möglich im Boden sowie Schrankwandbereich integriert werden. Die Wahl der Bodenbeläge wird gemäß der Nutzung und Atmosphäre nach Fahrzeughallen, Aufenthalts- und Bürobereichen sowie hochfrequentierten Erschließungsbereichen differenziert.

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