Feuerwehr Stuttgart

Gedenktafel zum 90. Jahrestag des Schlossbrandes

Tag für Tag, Woche für Woche, das ganze Jahr hindurch, stehen die Angehörigen der Feuerwehr bereit, um im Einsatzfall für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger und den Schutz ihrer Güter einzutreten. Dabei ist nicht außer Acht zu lassen, wie gefährlich dieser Dienst sein kann. Trotz guter Schulung und bester Ausrüstung kann nie restlos ausgeschlossen werden, dass die Frauen und Männern der Feuerwehr bei dieser Tätigkeit Schaden an Körper oder Seele nehmen können oder, im allerschlimmsten Fall, im Einsatz ihr Leben lassen müssen. Welch ein Glück, dass solche Fälle relativ selten sind, dennoch kommen sie immer wieder vor.

Am 21. Dezember jährt sich der Brand des Alten Schlosses zum 90. Mal. Ein Deckenbrand, der durch einen schadhaften Schornstein verursacht wurde, weitete sich zu einem Großbrand aus, der erst am zweiten Tag unter Kontrolle gebracht werden konnte.
Die gesamten Löscharbeiten dauerten zehn Tage. Der Brand des württembergischen Wahrzeichens verursachte große Betroffenheit in der Bevölkerung. Bis zu 30 000 Schaulustige pilgerten an den Ort des Geschehens. Bei diesem Brand verstarben drei Feuerwehrmänner durch den Einsturz einer Mauer. Vier weitere Einsatzkräfte erlitten schwere Verletzungen, davon einer mit einer bleibenden Querschnittslähmung. 32 weitere Feuerwehrmänner zogen sich zum Teil schwere Rauchgasvergiftungen zu. Für die Einsatzkräfte der Feuerwehr Stuttgart war dieser Einsatz der folgenschwerste Einsatz überhaupt. Bei keinem anderen Einsatz wurden so viele Feuerwehrleute verletzt bzw. getötet. Dieser Einsatz hat uns in schrecklicher Weise vor Augen geführt, wie gefahrvoll der Feuerwehrdienst ist. Gerade deshalb ist es wichtig, daran zu erinnern, dass es Menschen in unserer Gesellschaft gibt, die bereit sind, diesen Dienst zu leisten und sich den Gefahren des Einsatzes zu stellen.

Anlässlich des 90. Jahrestages gedachte man diesem tragischen Ereignis. Im Innenhof des Alten Schlosses wurde eine Gedenktafel angebracht, die von Bürgermeister Dr. Clemens Maier und Feuerwehrkommandant Dr. Georg Belge enthüllt wurde. Die Anbringung dieser Erinnerungstafel wurde von den Historikern der Feuerwehr Stuttgart initiiert und vom Stadtfeuerwehrverband Stuttgart mit Unterstützung durch das Landesmuseum Württemberg, der Staatlichen Vermögens- und Hochbauverwaltung Baden-Württemberg und der Denkmalbehörde umgesetzt. Finanziert wurde das Projekt zusammen mit dem Bezirksbeirat Stuttgart-Mitte, dem Verein Arbeitsgemeinschaft Stadtgeschichte Stuttgart und dem Feuerwehrverein Stuttgart.

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