Schwere technische Hilfeleistung in Verbindung mit Gefahrgut

Feuerwehr Stuttgart

16.03.2010, 01:40 Uhr
Schwere technische Hilfeleistung in Verbindung mit Gefahrgut

Lage:
Zwei Loks sowie mehrere Wagen eines Güterzugs sind entgleist. Dabei sind die Lok und ein Kesselwagen auf die Seite gefallen. Dieser Kesselwagen mit rund 80.000 Liter Inhalt ist leckgeschlagen. Im leckgeschlagenen Kesselwagen befindet sich Dieselkraftstoff. Der Lokführer erlitt einen Schock.

Maßnahmen:
Die Feuerwehr hat den Lokführer medizinisch erstversorgt und dem Notarzt zur weiteren Betreuung übergeben. Die Einsatzstelle wurde weiträumig abgesperrt, der Zugverkehr eingestellt und die Oberleitung durch Fachpersonal der Deutschen Bahn geerdet.
Spezialkräfte der Berufsfeuerwehr Stuttgart dichteten die Leckagen ab. Somit wurde eine weitere Ausbreitung des Gefahrstoffs wirksam unterbunden. Ausgetretener Diesel wurde in spezielle Behältnisse der Feuerwehr umgepumpt. Es sind nur geringe Mengen Dieselkraftstoff ins Erdreich gelangt.
Durch die Deutsche Bahn wurden Einsatzkräfte des TUIS (Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem der chemischen Industrie) zur Einsatzstelle beordert. Diese Einheiten werden noch in der Nacht den restlichen Inhalt des defekten Kesselwagen gänzlich in einen bereitgestellten leeren Kesselwagen umfüllen. Erst danach können die Aufräumarbeiten beginnen.
Die Bahnstrecke bleibt auf unbestimmte Zeit gesperrt.

Neuer Sachstand 16.03.2010 – 16:30 Uhr:

Die Einsatzdauer ist zur Zeit noch nicht absehbar.
Die Feuerwehr Stuttgart stellt seit geraumer Zeit den Brandschutz an der Einsatzstelle sicher und unterstützt weiterhin die Einheiten der TUIS-Kräfte vor Ort.
Das Umfüllen der erstern beiden Kesselwagen mittels Mineralölpumpen ist nahezu abgeschlossen.
Derzeit werden Vorbereitungen zum Bergen des Zuges, etwa die Demontage eines defekten Oberleitungsmasten, getroffen.
Um Lok sowie Kesselwagen aufzurichten, wird ein schienengebundener Schwerlastkran der DB-AG an der Einsatzstelle erwartet.

Neuer Sachstand 17.03.2010 – 22:00 Uhr:

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch und im Laufe des Tages unterstützte die Feuerwehr Stuttgart weiter die Aufräumarbeiten. Insbesondere wurde der Brandschutz beim Umpumpen und bei den Trennarbeiten sichergestellt. Am Abend des 17.03.2010 war der Einsatz nach rund 48 Stunden für die Feuerwehr Stuttgart beendet. Dieser Einsatz stellte große Anforderungen an die Einsatzstellenlogistik und an die Verpflegung der Einsatzkräfte. Daher war die dafür spezialisierte Abteilung der Freiwilligen Feuerwehr rund um die Uhr im Einsatz.

Personenschaden:
Der Lokführer erlitt einen Schock.

Sachschaden:
Wird durch die Bundespolizei ermittelt.

Kräfte Berufsfeuerwehr:
Amtsleiter der Branddirektion Stuttgart
3 Löschzüge einschließlich dem Gefahrgutzug und dem Rüstzug
Diverse Sonder- und Spezialfahrzeuge einschließlich dem ELW 2 mit insgesamt rund 60 Einsatzkräften

Kräfte Freiwillige Feuerwehr:
3 Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr Stuttgart einschließlich dem Logistikzug

Kräfte Rettungsdienst:
Organisatorischer Leiter Rettungsdienst, 1 Notarzt, 1 Rettungswagen

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