ENTS – Einsatzkräfte Nachsorge Team Stuttgart

ENTS
"... der Einsatz ist nicht beendet, wenn das Fahrzeug in der Halle steht,
sondern wenn der Helfer versorgt ist." 
 - Zitat einer Einsatzkraft -


Belastungsreaktionen sind normal

Einsatzkräfte wollen Menschen in Not helfen. Dabei können sie jeden Tag Leid und Tod begegnen. Viele Einsatzkräfte haben schützende Bewältigungsmechanismen gefunden. Manchmal wird es aber auch erfahrenen Kolleginnen und Kollegen zuviel und es treten Belastungsreaktionen auf. Wir verabschieden uns jedoch vor der Vorstellung "Wer das nicht wegsteckt, hat bei uns nichts verloren." Denn Belastungsreaktionen von Einsatzkräften nach besonders belastenden Einsätzen sind

  • menschlich verständlich
  • wissenschaftlich nachgewiesen
  • gesellschaftlich anerkannt

 
Nachsorge entlastet

Nachsorge heißt, nach besonders belastenden Ereignissen qualifizierte kollegiale Unterstützung zu bekommen. Diese umfasst vorbeugende, einsatzbegleitende und nachfolgende Maßnahmen, um mit besonders belastenden Erlebnissen und deren Folgen angemessen umgehen zu können.

Besondere Belastungen für Einsatzkräfte können sich ergeben bei...

  • Verletzung oder Tod eines Kollegen
  • schweren Unfällen mit Kindern
  • persönlicher Bekanntschaft mit Opfern
  • schrecklicher Anblick von Verletzten und Toten
  • starkem Medieninteresse
  • Großschadenslagen
  • Gefahr für das eigene Leben und erlebter Todesangst


Als Belastungsreaktionen können beispielsweise auftreten...

  • sich aufdrängende Erinnerungen (Bilder, Geräusche, Gerüche)
  • Schlafstörungen
  • Gereiztheit, Aggression, Angst
  • Schuldgefühl
  • sozialer Rückzug
  • körperliche Beschwerden


Belastungsreaktionen sind eine normale Reaktion auf ein unnormales Ereignis


Sie bilden sich in der Regel innerhalb einer Woche von selbst wieder zurück. Dabei erweisen sich als hilfreich Gespräche im Kollegenkreis, das soziale Netz eines Menschen und seine persönlichen Möglichkeiten zur Ruhe zu kommen. In manchen Fällen kann sich jedoch eine "Posttraumatische Belastungsstörung" (PTSD) entwickeln, die einer professionellen Hilfe bedarf.
 
Was wir anbieten...

Kollegiale Hilfe, unterstützende Maßnahmen zur Stressbearbeitung und den Abbau von Belastungsreaktionen. Dazu gehören u.a.

  • ein offenes Ohr
  • Informationen über Stressbewältigung
  • vertrauliche Einzelgespräche
  • Begleitung vor Ort während außergewöhnlicher Einsätze
  • kurzfristige Besprechungen zum Einsatzabschluss
  • geplante, strukturierte Einsatznachbesprechungen (2 bis 14 Tage später)
  • Vermittlung weiterer Hilfsangebote


Wer wir sind...

  • erfahrene Einsatzkräfte der Feuerwehr und der Johanniter-Unfall-Hilfe mit spezieller Zusatzausbildung
  • psychosoziale Fachkräfte (Pfarrer, Diakon, Dipl.-Pädagoge und Berater) die mit dem Einsatzalltag vertraut sind.


Wie wir arbeiten...

  • ausgebildet nach der Methode "Stressbewältigung nach belastenden Ereignissen" (SbE)
  • ständig erreichbar
  • vertraulich
  • kollegial
  • ehrenamtlich
  • unabhängig


Ziele unserer Arbeit...

  • Vorsorge durch Information der Einsatzkräfte über Stressbearbeitung
  • Entlastung der emotionalen Belastungen nach außergewöhnlichen Einsätzen


Grenzen unseres Angebots...

  • Wir werden nur auf Anfrage aktiv.
  • Wir beschränken unser Angebot in erster Linie auf das Gebiet der Landeshauptstadt Stuttgart.
  • Wir leisten keine Therapie. Wo medizinische oder psychotherapeutische Hilfe notwendig erscheint, verweisen wir an entsprechende Fachstellen.


Sie erreichen ein Mitglied des ENTS vertraulich unter

Telefon: 0172 - 7 19 74 62
Telefon: 0172 - 7 19 74 61

oder über die Integrierte Leitstelle der Feuerwehr Stuttgart

Telefon.: 0711 2167-0

Allgemeine Anfragen an die Fachliche Leitung des ENTS

Walter Zaiss
Branddirektion Stuttgart
Abteilung Einsatz
Heusteigstraße 12
70182 Stuttgart

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